Im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes Klimastaffel - Au fil du Rhin trifft der Grundkurs Französisch Bilingual 11 des Europa-Gymnasiums Wörth Schüler vom Oberrhein, d.h. aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Ziel der Staffel ist es, sich gegenseitig nachhaltige Projekte vorzustellen, voneinander zu lernen und mehr Nachhaltigkeit ins Schulleben zu bringen. Nachdem wir uns mit unserem französischen Partner vom Lycée Mark Bloch aus Bischheim ausgetauscht haben, war uns schnell klar, dass wir die Ernährung unserer Schülerschaft genauer untersuchen wollen. Über kurze Befragungen gaben unsere Mitschüler an, dass ihre Versorgung mit Nahrungsmitteln über den Schulkiosk und den nahegelegenen Rewe nicht sehr nachhaltig ist. Nachdem wir im Unterricht über die konventionelle und ökologische Landwirtschaft und die Ziele der Europäischen Agrarpolitik (GAP) gesprochen haben, wollten wir einen Bauern in unser Umgebung treffen und mit ihm über unser Projekt sprechen.
Am 27. März 2025 besuchten wir den konventionellen Mischbetrieb Paul in Steinfeld. Das Familienunternehmen produziert Obst, Gemüse, Getreide und Heu. Zusätzlich lagern und rütteln sie in einer ihrer Hallen Sekt von einem Winzer aus der Region. In einer weiteren Halle vermieten sie Wohnwagenstellplätze für den Winter. Durch diese Vielseitigkeit kann die Familie Paul auf Saisonarbeiter verzichten. Mit Herrn Paul Junior sprachen wir über die Vor- und Nachteile der GAP und den Wunsch seinerseits nicht auf europäische Subventionen angewiesen zu sein. Es wurde schnell klar, dass der Konsument großen Einfluss auf die Produktion von Lebensmittel hat. Für ihn kauft der „perfekte Konsument“ entweder in einem Hofladen oder auf einem regionalen Markt ein, um Zwischenhändler zu vermeiden und um die Landwirte in der Umgebung zu unterstützen. Laut Herrn Paul können Waren aus Deutschland sorgenfrei konsumiert werden, weil es viele landwirtschaftliche Richtlinien und den Mindestlohn gibt. Zudem legt der ideale Konsument Wert auf eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung und misst dieser einen höheren Stellenwert zu als anderen Konsumgütern, zum Beispiel einem luxuriösen Auto.
Herr Paul besitzt seit ein paar Jahren einen eigenen Hofladen, indem er seine saisonalen Produkte und die von anderen regionalen Betrieben verkauft. Für unser Projekt kauften wir saisonales Gemüse ein, um anschließend in der Schule zu kochen. Es gab Ofenkartoffeln mit Omelette und Salat, Joghurtdressing mit Schnittlauch und Petersilie dazu ein Pilzdip und Lagerobst zum Nachtisch. Der Kontakt zu regionalen Bauern hat uns motiviert auf die Nachhaltigkeit unserer Ernährung zu achten und wir hoffen, dass wir mit weiteren Projekten mehr Regionalität in unseren Schulalltag bringen können.
Merci pour votre temps et les kiwis délicieux. A bientôt!