Am 15. März wurde der Leistungskurs 12 FR1 vom Institut Français nach Mannheim eingeladen, um mit dem französischen Schriftsteller Wilfried N’Sondé über seinen Roman Aigre-doux zu diskutieren. Gespannt und mit vielen Fragen im Gepäck machten wir uns also auf den Weg. Und da Coronabeschränkungen unsere Flügel in den vergangenen Monaten gestutzt hatten, war die Freude doppelt groß.

Doch wie kam es zu dieser Einladung? Im vergangenen Schuljahr hatte der Kurs am Prix des lycéens teilgenommen und in den langen Wochen der Schulschließung neben dem regulären Programm drei französische Jugendromane studiert. Es folgte eine Online-Debatte, um einerseits das schulinterne Siegerbuch zu küren und andererseits einen Vertreter zur rheinland-pfälzischen Landesjury zu entsenden. Auf Bundesebene entschieden sich die deutschen Gymnasiasten schließlich für Aigre-doux.

Beim Treffen im Mannheimer Ratssaal konnten wir Wilfried N’Sondé nun hautnah erleben. Was ihn am Schreiben fasziniert, erfuhren wir, und welche Mühe es zugleich bedeutet: Ein Schwan, den man elegant übers Wasser gleiten sehe, arbeite unermüdlich unter der Wasseroberfläche. Ein großer Kraftakt also, bis ein Buch druckfrisch aus der Taufe gehoben wird. Im Roman Aigre-doux trifft der Leser auf eine Hauptfigur, von der er bis zum Ende nicht weiß, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. «Un être humain», ein Mensch, stehe im Zentrum von Aigre-doux, in dem es um Vorurteile geht. Vorurteile, die wir aufgrund von Äußerlichkeiten haben. Dabei fragt sich, ob es nicht viel wichtiger ist, das Gemeinsame zu sehen, das Mensch sein. Ein Gedanke, der in diesen Tagen besondere Bedeutsamkeit gewinnt.

Mit Wilfried N’Sondé durften wir einen äußerst sympathischen Menschen kennenlernen, der uns nicht nur Einblick in seine Gedankenwelt gewährte, sondern der in Windeseile auch unsere Namen gelernt hat. Mit einer persönlichen Widmung in unseren Leseexemplaren von Aigre-doux und dem Gefühl, den Roman nun viel besser zu verstehen, endete für uns die Teilnahme am Prix des lycéens.

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