Haben Sie jemals mit dem Teufel einen Pakt geschlossen, nur weil Ihnen der Spaß im Leben fehlte? Nein? Faust tat es...
Am 07.11.2019 besuchten wir, der Deutsch-Leistungskurs der MSS 12, das Badische Staatstheater in Karlsruhe, wo wir uns das von Goethe verfasste allseits bekannte Drama „Faust - Der Tragödie erster Teil“ ansahen.
Nach einer freundlichen Einführung um 18.30 Uhr durften wir das Theaterhaus betreten. Ein deprimierter und lebensmüder Wissenschaftler namens Faust möchte sich das Leben nehmen. Durch das Erscheinen von Mephisto mit jener Äußerung: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, wurden die Zuschauer in den „Bann“ des Theaterstücks gezogen und die Spannung stieg. Faust ist bereit, Mephisto seine Seele zu geben, wenn er auch nur einmal den Genuss des Lebens verspürt. Mit Mephistos Hilfe wird Faust zu einem jungen Mann, der sich in ein unschuldiges Mädchen, Gretchen, verliebt und sie verführt. Doch später ist Faust der Grund für den Tod sowohl von Gretchens Mutter als auch ihrem Bruder. 
Mephistos graziöse Art wie auch weitere Highlights, beispielsweise das Betreten eines Schauspielers in das Publikum, machten den Abend amüsant und unvergesslich. Der starke Persönlichkeitswandel Gretchens während des Stückes war für uns alle eine Überraschung, denn anfangs war sie das süße, verliebte Mädchen und gegen Ende wandte sie sich von Faust ab. Es dauerte ein wenig, bis man sich an die „überspitzte“ Mimik und Gestik der Schauspieler gewöhnt hatte, jedoch gaben diese dem Stück etwas Humorvolles. Auch das Klavier und die Lichtblitze als Begleitung der Handlungen passten an viele Stellen sehr gut. Die grotesk gestaltete Bühne, sowie die Kostüme und die weißgeschminkten Gesichter fielen direkt positiv auf und gaben dem Stück einen altmodischen „Flair“. Dabei ist die Intention des Regisseurs Michael Talke, die Zuschauer an den deutschen Stummfilm zu erinnern, was er auch schaffte. In der finalen Szene sitzt Gretchen im Kerker wegen Mordes an ihrem leiblichen Kind und wendet sich an Gott zur Vergebung ihrer Sünden. Das Stück endete mit einem großen Applaus und zufriedenen Gesichtern der Zuschauer.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die zwei Stunden mit viel Humor wie im Flug vergingen. Auch denen, die nicht gerne ins Theater gehen, würde ich es mit Sicherheit weiterempfehlen. Das Stück „Faust - Der Tragödie erster Teil“ mit der Regie von Michael Talke im Badischen Staatstheater Karlsruhe ist eine gelungene, moderne und beeindruckende Inszenierung eines bekannten Klassikers.

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